Beispiele
in Zahlen
Beispiel Peine. Für Hartmut
B. war die dunkle Jahreszeit immer wie ein tiefes Loch. Der 53jährige
fiel oft in eine schwere Depression, sprach dann häufig von Selbstmord.
Diesmal hellte sich nach einigen Wochen seine Stimmung auf, er schien mit
dem Leben wieder besser zurechtzukommen, nahm sogar Aktivitäten wieder
auf, von denen er sich völlig abgewandt hatte. Dann traf es die Familie
wie ein Schlag: Aus scheinbar heiterem Himmel erhängte sich Hartmut
B.
Für Psychologen und Sozialarbeiter, die sich mit Suizid befassen, ist nicht überraschend, daß die Selbstmordrate im Frühling und Sommer höher ist als in den tristen Monaten, in denen ein größeres Potential an depressiver Stimmung vermutet wird. Wenn die Depression, die den Menschen vorher gelähmt hat, nachläßt, wird Energie für einen Selbstmord freigesetzt.
Die Zahlen schwanken sehr. Dreiunddreißig Suizide 1989, acht 1992. In zehn Jahren nahmen sich 191 Menschen im Kreis Peine das Leben. Die meisten (71 Prozent) waren Männer. Unterschiedlich wie die Zahl ist auch das Alter der Selbstmörder: Die älteste, die sich im letzten Sommer (1995) umbrachte, war 82, der jüngste 24 Jahre alt.
Wie hoch die Zahl der Suizidversuche ist, weiß niemand, nur daß sie um ein Vielfaches höher ist als die der vollzogenen. Aus Gesprächen und wissenschaftlichen Untersuchungen wissen Mitarbeiter im Sozialpsychiatrischen Dienst des Landkreises, daß Anlaß für Selbstmordversuche oft Partner- und Existenzprobleme sind.
Besonders
alte Männer gefährdet
Beispiel Untersuchung Münster.
Immer mehr Männer über 75 Jahre setzen ihrem Leben selbst
ein Ende. Nach Angaben des Münsteraner Psychologen Norbert Erlemeier
stieg die Suizidrate in dieser Altersgruppe seit 1975 um 13,5 Prozent an.
Durchschnittlich nehme sich inzwischen etwa alle zwei Stunden ein alter Mensch in Deutschland das Leben. Von den jährlich fast 13000 Suizid-Toten sei zudem fast jeder dritte über 65 Jahre. “Leider nimmt die Öffentlichkeit davon bisher kaum Notiz", beklagt Prof. Erlemeier.
“Während jüngere Menschen nach einem Suizid-Versuch oft noch gerettet werden können, ist für Suizid-Handlungen im Alter der tödliche Ausgang charakteristisch.” Offenbar sei bei älteren Menschen der tatsächliche Sterbewunsch ausgeprägter. “Ein Suizid-Versuch bei jungen Menschen ist oft ein Hilferuf an das soziale Umfeld; alte Menschen hingegen haben oft gar kein Umfeld mehr, das sie um Hilfe rufen könnten."
Hinzu kämen oft körperliche Erkrankungen, die das Selbstwertgefühl besonders der Männer gefährdeten: “Viele Männer haben nicht gelernt, mit sich alleine klar zu kommen und mit körperlichen Schwächen fertigzuwerden.” Außerdem seien sie weniger bereit als Frauen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Der Wissenschaftler von der Fachhochschule Münster wies auch auf die Dunkelziffer hin: Im Alter sei mit vielen “verdeckten und indirekten Suiziden” zu rechnen: “Lebensmüde Bewohner eines Pflegeheims verweigern zum Beispiel die Nahrungsaufnahme oder nehmen ihre vorgeschriebenen Medikamente nicht ein. Nach einem Suizid führen manche Ärzte aus Rücksicht gegenüber den Angehörigen den Tod offiziell lieber auf eine körperliche Grunderkrankung zurück”, meint Erlemeier.
drei
entscheidende Faktoren
Untersuchungen zeigen, daß Suizide
von drei entscheidenden Faktoren geprägt sind:
1. depressive Verstimmungen
2. Suchterkrankungen, besonders Alkohol
3. Persönliche Lebenskrisen mit
Partnerschaftsproblemen oder unheilbaren Krankheiten.
Fehlendes
oder mißglücktes Gespräch
Jedem Selbstmord geht ein fehlendes oder
mißglücktes Gespräch voraus. Viele Angehörige und
Freunde wissen nicht, wie sie mit Selbstmordankündigungen umgehen
sollen. Sie haben Hilfe ebenso nötig wie die Betroffenen selbst. Denen
stehen zwar einige Einrichtungen zur Verfügung wie die Sozialpsychiatrischen
Dienste des Landkreises, die Beratungsstelle für Eltern, Kinder und
Jugendliche, die Caritas mit der Ehe- und Lebensberatung, Pro Familia,
Seelsorger der Kirchen und Freikirchen, die Telefonseelsorge oder
auch die Adresse am Ende dieses Textes, der Ring sowie niedergelassene
Psychotherapeuten. Doch es ist zu bezweifeln, ob jemand bei einer Kurzschlußreaktion
zum Telefon greift, um Hilfe zu suchen.
Außerdem gibt es Probleme: Wo ist abends, nachts und an Wochenenden Hilfe zu finden? Außer der Telefonseelsorge gibt es im Kreis Peine keine organisierte Krisenintervention. Selbst die Sozialarbeiter im Krankenhaus, die sich um eingelieferte Selbstmörder kümmern sollen, haben an Wochenenden keine Einsatzbereitschaft. Deshalb ist eine Vernetzung der Hilfsangebote sinnvoll. Von Angehörigen und Freunden ist hier Sensibilität zu wünschen: “Selbstmordankündigungen sollte man immer ernst nehmen."
Fachleute bestätigen: "Es ist falsch, wenn man glaubt, daß der, der darüber redet, es nicht tut. Man darf das auf keinen Fall bagatellisieren. Wenn jemand aufhört, darüber zu reden, dann wird's gefährlich. Wenn ein Angehöriger im Herbst und Winter tiefe Depressionen erlebt und von Selbstmord redete, im Sommer aber anscheinend wieder gut drauf ist, sollten sie ihn unbedingt nicht in Sicherheit wiegen. Die Suizidgefahr ist nicht zu unterschätzen, denn Depression lähmt, für Selbstmord ist Energie nötig."
Haben
Sie Selbstmord-Absichten?
Für Außenstehende wird Selbsttötung
häufig nur als die einfachste Lösung gesehen, um Problemen aus
dem Weg gehen - als der leichteste Weg, als Flucht eben. Dennoch könnte
es sein, daß zu so einer Entscheidung vielleicht sogar mehr Mut gehört,
als zu jeder anderen.
Gedanken darüber, sich das Leben nehmen zu wollen, sind meist mit sehr widersprüchlichen Gefühlen verbunden. Dies ist auch verständlich, denn eine solch schwerwiegende Entscheidung kann - wenn sie in die Tat umgesetzt ist - nicht mehr rückgängig gemacht werden. Eine eindeutige Entscheidung wäre deshalb wirklich sinnvoll. Aber auch wenn sehr viele Gründe für eine Selbsttötung sprechen sollten, so wird durch einen einzigen Grund, der für das Weiterleben spricht, eine eindeutige Entscheidung für den Tod unmöglich. Andererseits ist aber wiederum dieser eine Grund selten ausreichend, um sich ein sinnvolles Weiterleben vorstellen zu können. Nicht leben und nicht sterben können ist das Problem.
Wenn Sie selbst gerade dabei sein sollten, darüber nachzudenken, ob für Sie ein Weiterleben sinnvoll ist, so sollten Sie darauf achten, daß Sie eine solche Entscheidung mit einem klaren Kopf überdenken können. Die Erfahrung zeigt, daß die meisten Menschen irgendwann schon mal die Möglichkeit in Betracht gezogen haben, das eigene Leben zu beenden. Für viele ist dies für eine gewisse Zeit sogar ein tröstlicher Gedanke gewesen, der geholfen hat, eine schwierige Lebensphase leichter zu überstehen. Das heißt, diese Gedanken bedeuten nicht immer gleich, daß man es wirklich tun wird.
Ich gehe davon aus, daß auch Sie sich nicht sicher sind, ob Sie Ihr Leben beenden sollen, sonst hätten Sie wahrscheinlich gar nicht hierhergefunden und auch bestimmt nicht soweit gelesen. Das eigene Leben zu beenden, ohne ausreichend über das Für und Wider nachgedacht zu haben, wäre auch unklug. Das wäre dann eher ein Unglücksfall und keine bewußte und sichere Entscheidung. - Sie sollten also einige Zeit vergehen lassen, um zum Beispiel nicht mehr unter dem Schock von aktuellen Ereignissen zu stehen, und Sie sollten auch nicht in Ihrem Denken durch Alkohol oder andere Drogen eingeschränkt sein. Sie sollten ausgeruht und gut gegessen haben, wach und nüchtern sein, wenn Sie sich bewußt entscheiden wollen.
Menschliche
Gründe
Warum sich Menschen das Leben nehmen:
Es müssen sehr triftige Gründe sein, warum sich Menschen das
Leben nehmen. Auch wenn gerne das Wort Freitod verwendet wird, so
fühlen sich viele die es tun, eher von den Umständen dazu gezwungen.
Es fällt schwer hier von Freiheit zu sprechen.
Manche Menschen wollen anderen nicht länger zur Last fallen oder können ihrem Leben keine Freude mehr abgewinnen; manche deshalb, weil sie Menschen, die sie geliebt haben, durch Trennung oder Tod verloren haben. Immer häufiger auch sind es alte Menschen, die vereinsamt sind oder sich überflüssig fühlen. Andere glauben, daß sie eine nicht wieder gut zu machende Schuld auf sich geladen haben und wollen sich selbst bestrafen. Menschen, die mit dem Wissen leben müssen, eine schwere oder unheilbare Krankheit zu haben, stellen sich ebenfalls häufig die Frage, ob das Weiterleben so noch einen Sinn hat.
Manchmal sind es auch berufliche oder finanzielle
Schwierigkeiten, welche die eigene Existenz in Frage stellen. Aber
viele leben schon längere Zeit mit dem sehr tief verwurzelten
Gefühl, eigentlich gar nicht leben zu dürfen. Sie sind vielleicht
in schwierigen Erziehungssituationen oder zerrütteten
Familienverhältnissen aufgewachsen
oder mußten als Kind schlimme Erfahrungen machen, so daß sie
zu Menschen kein richtiges Vertrauen entwickeln konnten.
Sind hier auch Ihre Motive genannt? Es kann sein, daß Sie die Gründe, die für Sie selbst im Moment die größte Rolle spielen, in der obigen Aufzählung nicht vorfinden, denn es sind hier nur die genannt, die am häufigsten vorkommen. Ein sehr wichtiger Punkt, der in dieser Aufstellung fehlt, ist Ihre eigene Meinung, ob solche Probleme lösbar sind oder ob Sie glauben, ihnen hilflos ausgeliefert zu sein. Der Grad der Hoffnungslosigkeit, der durch diese eigene Einschätzung entsteht, ist oft entscheidend dafür, ob sich Menschen noch mal selbst eine Chance geben wollen, oder nicht - und sei es, daß sie sich erlauben, sich Hilfe zu holen. - Diese Hilfe gibt es!
Geistliche
Beweggründe der Seele des Menschen
Spätestens mit dem Kommen der Selbstmordgedanken
wissen Sie, daß Sie als Mensch nicht nur aus Fleisch und Blut bestehen.
In Ihnen wohnt Ihre Seele, die von Gott kommt und wieder zu Gott zurück
muß. Diese Seele aber lebt nicht davon, daß man einen guten
Beruf hat, ein großes Haus hat oder ein teures Auto fährt.
Die Seele lebt auch nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus dem Munde Gottes hervorgeht. Wenn Sie aber dieser innenwohnenden Seele es nicht gestatten, sich Gott zu nähern durchs Gebet, durch das Leben der Bibel, verkümmert sie und erkrankt. Dieser Zustand ist lebensgefährlich. - Und bei dem allem: Gott als der Geber der Seele hat sich aufgemacht, auch Ihnen zu begegnen. Er sandte seinen Sohn Jesus Christus zur Vergebung Ihrer Sünden, um Ihnen Ihren Seelenfrieden wieder zu geben.
Jesus Christus sagt im Evangelium Matthäus
Kapitel 11 Vers 28,29,30:
11:28 Kommt her zu mir, alle,
die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
11:29 Nehmt auf euch mein
Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;
so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
11:30 Denn mein Joch ist sanft,
und meine Last ist leicht.
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